07. Juni 2023

Auf Initiative der Stadterneuerungs-Themengruppen „Umwelt & Energie“ und „Infrastruktur“ wurde in Zwettl erstmals der Internationale Tag des Fahrrades am 3. Juni groß gefeiert. Dabei wurde u.a. ein neues Konzept für den zukünftigen Ausbau des Alltagsradverkehrs sowie eine Fahrradreparatursäule auf dem Dreifaltigkeitsplatz vorgestellt.

Der Zwettler Dreifaltigkeitsplatz verwandelte sich am 3. Juni zu einem wahren Mekka für Radfahrer: Die Stadtgemeinde Zwettl lud anlässlich des Internationalen Tag des Fahrrades zu einer gleichnamigen Veranstaltung mit viel Programm. „Sowohl der Radtourismus, als auch der Alltagsradverkehr gewinnen in unserer Gemeinde immer mehr Bedeutung. Was passt deshalb besser, als den Internationalen Fahrradtag auch bei uns einzuläuten“, erklärte Bürgermeister Franz Mold. Der Weltfahrradtag findet seit 1998 jährlich am 3. Juni statt. Er soll darauf hinweisen, dass das Fahrrad das umweltfreundlichste, gesündeste und sozial verträglichste Fortbewegungsmittel darstellt.

Gerade in Niederösterreich, wo fast die Hälfte aller zurückgelegten Wege unter fünf Kilometern liegt, ist das Potenzial für das Alltagsradeln sehr groß. „Radfahren bedeutet für viele, die Freiheit auf zwei Rädern zu spüren. Unsere Gemeinde lässt sich gut im individuellen Tempo entdecken. Auch das war für uns Motivation, einen Weltfahrradtag für alle zu veranstalten: Für Jung und Alt, Groß und Klein, schnelle und langsame Radler“, erklärte Stadtrat Erich Stern.

Im Rahmen des Weltfahrradtages wurde auch das Zwettler „Alltagsradwegekonzept“ präsentiert: Ein regionales Netz für den Alltagsradverkehr, welches seinen Anfang in den Themengruppen der Stadterneuerung Zwettl genommen hat. Zuerst wurden mögliche Routen und erforderliche Maßnahmen für das Stadtgebiet überlegt. Anschließend hat man in den vergangenen zwei Jahren bestehende Wege von den zehn Pfarrorten nach Zwettl sowie Güterwege, niederrangige und verkehrsberuhigte Straßen analysiert. Diese Grundlagenarbeit wurde mithilfe der NÖ.Regional und zahlreicher engagierter BürgerInnen erstellt. Herausgekommen ist dabei eine Karte, in der Lückenschlüsse aufgezeigt werden sowie ein Maßnahmenkatalog für zukünftige Investitionen. Verantwortlich für die planerische Erstellung des Alltagsradwegekonzeptes zeichnete die schneider-consult Ziviltechniker GmbH. Martin Becker erklärt: „Das Land NÖ hat sich bis zum Jahr 2030 das Ziel gesetzt, die täglich in der aktiven Mobilität zurückgelegten Wege – also jene von Fußgängern und Radfahrern - zu verdoppeln. Ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung dieses Zieles ist die Förderung von Radmaßnahmenkonzepte und die finanzielle Unterstützung von Radinfrastrukturmaßnahmen.“ 

„Unser Ziel ist es, Alltagsradwege für die Zwettlerinnen und Zwettler zu erschließen, um mit dem Fahrrad aus allen Ortschaften sicher und schnell in die Stadt Zwettl gelangen zu können“, erklärt Verkehrsstadtrat Johannes Prinz. Das Alltagsradkonzept dient jetzt als „Handbuch“, um den Radverkehr in der Stadtgemeinde rasch, präzise und treffsicher weiterplanen zu können. „Wenn wir das Fahrrad oder E-Bike für kurze Strecken nutzen, können wir dazu beitragen, den persönlichen CO₂-Fußabdruck zu reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, erklärt Johannes Prinz. Er selbst versucht, den Alltagsradverkehr zu leben und kommt immerhin auf knapp 3.500 mit dem Rad gefahrene Kilometer. „Damit spare ich etwa 200 Liter Benzin und 300 Euro pro Jahr ein – was einer Reduktion von 500 Kilogramm fossilem CO₂ entspricht“, rechnet Prinz vor.

Rund um den Internationalen Tag des Fahrrades gab es für die Besucher viele hilfreiche Informationen. Der ÖAMTC führte kostenlose Rad-Checks durch, die herkömmlich am mobilen „PopUp Fahrrad-Stützpunkt“ bei Touren durch ganz Niederösterreich angeboten werden. Zwettler Fachfirmen prüften Räder auf Herz und Nieren, außerdem wurden die neuesten Modelle präsentiert. Zusätzlich hatten die Gäste die Möglichkeit, ein Lastenrad zu testen. 

Neu ist auch eine Radreparatursäule des ÖAMTC, die auf dem Dreifaltigkeitsplatz präsentiert wurde: Bei dem sogenannten „Fahrrad-Stützpunkt“ des Mobilitätsclubs handelt es sich um eine 1,4 m hohe Self-Service-Station, die mit einer Aufhängevorrichtung für Räder, mit Druckluft und Werkzeug wie etwa Inbus- oder Schraubenschlüssel ausgestattet ist. Kleinere „Wehwehchen“ am Fahrrad können hier jederzeit einfach und bequem selbst behoben werden.