08. Mai 2023

Die Eröffnung erfolgte am 1. Mai im Kulturhof Neupölla durch den Abgeordneten zum Nationalrat Lukas Brandweiner. Die zahlreichen Reden der Ehrengäste wurden feierlich umrahmt vom Musikverein Pölla mit Klängen der jüdischen Komponisten Jaques Offenbach und George Gershwin

Das Erste österreichische Museum für Alltagsgeschichte in Neupölla bietet 2023 zwei Themenschwerpunkte an:
 

Einerseits wird die Dauerausstellung um die Geschichte der jüdischen Familie Biegler erweitert, die in Neupölla eine Greißlerei betrieben hat, 1938 verprügelt und vertrieben wurde. Zwei der Töchter konnten damals nach England flüchten. Barbara Dartnall, eine Nachfahrin von Flora Biegler, ist eigens mit ihren Töchtern aus England zur Ausstellungseröffnung angereist. Sie hatte zufällig im Internet von den Recherchen zu ihrer Familie durch den Museumsleiter und Historiker Dr. Friedrich Polleroß erfahren und war zum ersten Mal am Ort des Geschehens.
 

Dazu präsentiert das Museum vom 1. Mai bis 27. August 2023 die Sonderausstellung

„Der Wein des Vergessens“. Die Kremser Riede Sandgrube – eines der berühmtesten Weingüter der Wachau – befand sich bis 1938 im Besitz des jüdischen Geschäftsmanns Paul Robitschek.  Durch den dokumentarischen Roman „Der Wein des Vergessens“ von Dr. Robert Streibel wurde 2018 die bis dahin unerforschte Geschichte der Besitzvorgänger und deren Enteignung veröffentlicht. Passend zum Thema gibt es auch eine eigene Weinabfüllung.

 

Das Museum ist von 1. Mai bis 26. Oktober jeden Sonn- und Feiertag von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Gruppen sind auch außerhalb dieser Zeiten herzlich willkommen. Weitere Informationen: www.poella.at/Museum. Das Projekt wird im Rahmen des Ideenwettbewerbes der NÖ Dorf und Stadterneuerung unterstützt.