18. Mai 2022

Unter reger Teilnahme von Gästen aus den grenznahen slowakischen und österreichischen Gemeinden wurde am 7. Mai die neue Rad- und Fußgängerbrücke über den Grenzfluss March eröffnet.

Die 273 Meter lange Stahlbetonhängebrücke befindet sich unweit des Zentrums von Marchegg und verbindet von nun an die Storchenstadt mit der slowakischen Gemeinde Vysoká pri Morave, daher auch der Name „VysoMarch“. Mit der neuen Brücke besteht seit dem Auflassen der Überfuhr an fast exakt dieser Stelle nach 104 Jahren erstmals wieder ein Grenzübergang zwischen den beiden Kommunen.

Nachdem in den letzten Wochen noch finale Arbeiten stattfanden, konnte die feierliche Eröffnung am 7. Mai 2022 im unmittelbaren Nahbereich der Brückenauffahrt auf slowakischer Seite von statten gehen. Zahlreiche hochrangige politische VertreterInnen beider Länder hoben in Ihren Statements die Bedeutung der neuen Brücke hervor und freuten sich über die wirklich gute nachbarschaftliche Kooperation. Die großteils mit Fahrrädern angereisten Festgäste erwartete ein Kinderprogramm, Musikkapellen aus Österreich und der Slowakei, ein kulinarisches Angebot und Informationsstände zur aktiven Mobilität mit besonderem Fokus auf den Radverkehr in der Region. So waren auch Mobilitätsmanager aus dem Hauptregionsbüro Weinviertel bei der Eröffnungsveranstaltung anwesend um den Anwesenden die Entwicklung der Planungen bis zur Eröffnung der Brücke sowie im Allgemeinen Informationen zur Mobilität im Weinviertel und insbesondere im Marchfeld näherzubringen.

Das regionale Mobilitätsmanagement der NÖ.Regional war maßgeblich bei der Machbarkeitsstudie beziehungsweise der Konzepterstellung der Brücke eingebunden. Bis zum Baubeginn bedurfte es unzähliger bilateraler Planungstreffen, rechtlicher Abklärungen zu grenzüberschreitenden Infrastrukturprojekten und ein Konzept zur Einreichung des Projekts „Vysomarch“ im Zuge dessen die Brücke errichtet werden sollte. Das Projekt wurde im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg Slowakei-Österreich vom Selbtsverwaltungskreis Bratislava und dem Amt der Niederösterreichischen Landesregierung abgewickelt und enthielt neben dem Bau der Brücke weitere Arbeitspakete wie die Verbesserung der Radinfrastruktur in der Region, ein grenzüberschreitendes Leitsystem und versperrbare Radboxen am Bahnhof in Marchegg. Die Gesamtsumme des Projekts betrug dabei rund 5,9 Millionen Euro.

Das bereits davor gut ausgebaute Radwegenetz im Marchfeld hat mit der VysoMarch-Brücke nun eine weitere Aufwertung erfahren und so mancher Radler erzählte den Mobilitätsmanagern von bereits getätigten oder noch geplanten Radtouren nach Österreich oder in die Slowakei wie beispielsweise eine 24 Kilometer lange Rundtour welche die ebenfalls grenzüberschreitende Brücke der Freiheit in Schloss Hof und die neue Brücke beinhaltet.

Viele der zahlreichen Gäste aus den umliegenden Gemeinden erzählten auch von vergangenen Zeiten, als eine solche Marchquerung an diesem Ort gänzlich undenkbar war und dementsprechend war sich über das völkerverbindende Element dieser Brücke einig. Auch Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko ließ sich den Besuch der Veranstaltung nicht nehmen und pflichtete den Anwesenden bei. Durch die neue Brücke würde die Verbindung der Länder, Regionen sowie Lebens- und Wirtschaftsräume spürbar. Durch eine reine Fußgänger- und Radfahrbrücke wolle man sich außerdem zur aktiven Mobilität bekennen. 

Das "Regionale Mobilitätsmanagement“ ist ein Service der NÖ.Regional. Es unterstützt die Gemeinden in Niederösterreich in allen Fragen der Mobilität und ist ihr fachlicher Ansprechpartner vor Ort.