Glaubendorf, Dorfplatz
2013 begann die konkrete Planung für eine umfassende Umgestaltung des Ortskernes von Glaubendorf in der Gemeinde Heldenberg. Der zentrale Platz liegt am Kreuzungspunkt mehrerer Straßenzüge am Fuß des Kirchenhügels und stellt somit einen wichtigen Ort der Begegnung und Kommunikation innerhalb des Dorfes dar. Vorerst standen die seit längerem unansehnliche sogenannte Schwemme – ein kleiner, von einer Quelle gespeister Dorfteich - und das desolate ehemalige Milchhaus im Mittelpunkt der Planungen. Für die Renaturierung der Schwemme wurden mehrere Varianten diskutiert. Ziel war es, ein funktionsfähiges, optisch ansehnliches Stillgewässer mitten im Ort zu gestalten. Gleichzeitig wurden Überlegungen zur Renovierung des Milchhauses gestartet. Dieses kleine historische Gebäude neben der Schwemme sollte einerseits in seiner ursprünglichen Form erhalten bleiben und andererseits für zeitgemäßen Bedarf - Sanitäranlagen, Lagerraum und Manipulationsraum bei Freiluftveranstaltungen - adaptiert werden. Die Renaturierung der Schwemme wurde ab 2015 zügig durchgeführt, und es entstand ein naturnahes Gewässer mit hoher Aufenthaltsqualität. Die umfangreichen Arbeiten am Milchhaus erfolgten in einem nächsten Schritt mit sehr viel Eigenleistung der Dorfbevölkerung, wobei zuerst die schadhaften Teile entfernt und abgetragen, der alte Verputz innen und außen komplett abgeschlagen und erneuert, und anschließend die Bausubstanz behutsam instandgesetzt und innen umgestaltet wurde. Als Infrastruktur für Veranstaltungen wurden Elektroleitungen und –kästen sowie Wasser- und Abwasseranschlüsse eingebaut. Als weitere Maßnahme wurde die bislang ungepflegte Kirchenböschung vom verwilderten Aufwuchs befreit, das Gelände neu angelegt, teilweise mit einer Trockensteinmauer abgestützt und neu bepflanzt. Die Trockensteinmauer aus Maissauer Granit wurde von einem ortsansässigen Lehrer der Weinbauschule Krems im Rahmen eines 3-tägigen Kurses, an dem 10 Personen vom DEV sowie Gemeindearbeiter teilnahmen, errichtet. Die Pflanzung verschiedener Rebsorten am Fuß des Hügels weist auf die Weinbautradition Glaubendorfs hin. Zur Abrundung des Projekts wurde im heurigen Frühjahr ein mit einer Holz-Pergola überdachter Sitzplatz am Wasser errichtet, der auch für kleinere Veranstaltungen als Regenschutz fugiert. Bei diesem Projektteil waren die Fachschule für Gartenbau und die Berufsschule für Maurer, beide aus Langenlois, kompetente Partner. Sie beteiligten sich im Rahmen des Praxisunterrichts an dem Projekt und stellten die Dachbegrünung der Pergola bzw. drei Presssteine her. Schließlich wurde auch noch die Statue des Hl. Florian nach fachmännischer Beratung gereinigt, versiegelt und mit einem neuen Schutzanstrich versehen. Mit dem gesamten Projekt ist es gelungen, den Ortskern wieder zu einem gern aufgesuchten Erholungsraum und Mittelpunkt des Gesellschaftslebens in Glaubendorf zu machen.
Was macht das Projekt besonders? Was ist einzigartig an diesem Projekt?
Durch die Umgestaltung des Dorfplatzes hat Glaubendorf einen qualitativ hochwertigen öffentlichen Freiraum erhalten, der dem Ort nun einen ansprechenden Mittelpunkt gibt. Sowohl kirchliche als auch gesellschaftliche Open-Air-Veranstaltungen öffentlicher und privater Art können nun hier stattfinden. Das ansprechend und zeitgemäß gestaltete Ortszentrum gibt jeder Veranstaltung einen schönen Rahmen und ermöglicht darüber hinaus durch die bereitstehende Infrastruktur eine optimale Abwicklung. An den Durchfahrtsstraßen im Ort gelegen, bewirkt die Platzgestaltung nicht zuletzt eine Verminderung der Durchfahrtsgeschwindigkeiten und damit eine Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer. Die mit dem Projekt im Ortszentrum von Glaubendorf geschaffenen zusätzlichen Möglichkeiten, sich zu begegnen, zu treffen sowie gemeinsam zu feiern, stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Identität im Ort, was eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität bedeutet.