Kleinregion Ybbstal: Agentur Standort Ybbstal
Im Dezember 2020 wurde die Machbarkeitsstudie „Agentur Standort Ybbstal“ zur Realisierung von 11 Entwicklungsprojekten in der Kleinregion Ybbstal fertiggestellt. Diese widmet sich den Themen Raum-, Standort- und Wirtschaftsentwicklung und wurde in der Kleinregion als Kooperationsprojekt von NÖ.Regional und Leader Region Eisenstraße Niederösterreich mit fachlicher Unterstützung von DI Josef Lueger (josef raumrezepte) erarbeitet.
Bereits 2018 wurde unter Einbindung der BürgerInnen der 10 Ybbstaler Gemeinden ein „Interkommunaler Kooperationsplan“ entwickelt, der die Basis für die raumrelevante Weiterentwicklung der Region lieferte. Das darin formulierte Leitziel „Wir erhalten und stärken den ländlichen Lebens- und Wirtschaftsraum“ greift diesen Schwerpunkt auf und gab Anstoß für die Entwicklung einer Standortagentur Ybbstal, die in den kommenden Jahren aufgebaut werden soll.
Der Weg zur Umsetzung dieser 11 Projekte wurde 2019-2020 gemeinsam mit den VertreterInnen der Ybbstaler Gemeinden in zahlreichen Kleinregionssitzungen und Workshops erarbeitet.
Die wirtschaftsnahen Projekte wurden im Rahmen eines LEADER-Projekts der Eisenstraße Niederösterreich erarbeitet, das von der Europäischen Union und dem Land Niederösterreich kofinanziert wird. Die Projekte aus dem Bereich der Raumentwicklung wurden vom Land Niederösterreich, Abteilung Raumordnung und Gesamtverkehrsangelegenheiten aus dem Fördertopf für Kleinregionen finanziert (Fonds für Kleinregionen, Beratungsschecks).
Was macht das Projekt besonders? Was ist einzigartig an diesem Projekt?
Die Ybbstaler Gemeinden sehen sich vor allem aufgrund ihrer geographischen Lage immer wieder mit großen Herausforderungen konfrontiert. Um diese gemeinsam zu meistern, werden die vorhandenen Kräfte der Region gebündelt. Die Stärken der einzelnen Gemeinden werden gezielt genutzt, um Vorteile für die gesamte Region zu schaffen. Die interkommunale Kooperation in der Kleinregion wird seit Jahren großgeschrieben.
Worauf war besonders zu achten? Welche Stolperfallen, Herausforderungen gab es?
Die Kleinregion befindet sich mit diesem Projekt in der Vorbereitung zur Erreichung eines hohen Kooperationsniveaus. Es war und ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig, auf die Bedürfnisse der zehn Gemeinden einzugehen und sie (möglichst) zu vereinen. Dabei ist es erforderlich, die Gemeinden immer wieder „ins Boot zu holen“ und über die Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen im Zuge dieses Projektes zu informieren. Der laufenden Überzeugungsarbeit nach innen sowie der Öffentlichkeitsarbeit nach außen kommt eine große Bedeutung zu.
Das Projekt wurde im Zuge der Kleinregionsarbeit entwickelt und über den Fonds für Kleinregionen sowie über den Beratungsscheck gefördert.
Kleinregion Herz des Mostviertels: Obstbäumchen für die nächste Generation und eine klimafitte Kulturlandschaft
Projektbeschreibung
Die sieben Gemeinden der Kleinregion Herz des Mostviertels führen dieses Projekt seit 2020 durch (konzipiert für insgesamt drei Jahre). Jedes Neugeborene erhält in der jeweiligen Heimatgemeinde einen Gutschein für ein Obstbäumchen (Apfel, Birne, Zwetschke, Kirsche, …) im Wert von 30,00 € geschenkt – einzulösen bei einer der regionalen Partnergärtnereien. Bei Bedarf wird ein Pflanzset bestehend aus Pflock, Anbindestrick und Fraßschutzgitter im Wert von 7,00 € mit übergeben. Ist kein Platz für einen Obstbaum im eigenen Garten vorhanden, stellt die Gemeinde ein passendes Grundstück zur Verfügung.
Die Druckkosten für Folder, Gutscheine und Baumanhänger sowie die Obstbäumchen für Geburten des Jahres 2020 werden aus dem Fonds für Kleinregionen mit 50% gefördert. Die restlichen 50% der Projektkosten übernimmt die jeweilige Gemeinde. Die Obstbäumchen für Geburten aus den Jahren 2021 und 2022 zahlen zu 100% die Gemeinden der Kleinregion.
Was macht das Projekt besonders? Was ist einzigartig an diesem Projekt?
Die Erhaltung der regionstypischen Kulturlandschaft mit blühenden Obstbäumen, die gleichzeitig einen wesentlichen Teil der Mostviertler Identität ausmacht, ist der Kleinregion ein besonderes Anliegen. Obstbäume sind zudem wichtige CO2-Speicher und Sauerstoffproduzenten, wodurch ein „echter“ Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann. Weiters spenden Obstbäume Schatten und Sichtschutz im eigenen Garten, sind wichtiger Treffpunkt für Insekten, bieten Erlebnis- und Erholungsraum für Menschen und Tiere und ermöglichen heimischen Obstgenuss.
Bei rd. 200 Geburten pro Jahren, könnten somit jährlich 200 neue Bäume gepflanzt werden!
Worauf war besonders zu achten? Welche Stolperfallen, Herausforderungen gab es?
Die Ausgabe der Gutscheine an die Eltern verläuft reibungslos. Die größte Herausforderung war/ist es jedoch, die Eltern der Neugeborenen zu motivieren, den Gutschein für ein geschenktes Obstbäumchen tatsächlich einzulösen. Für viele erscheint die „Arbeit“ mit dem Obstbaum (Pflanzung, Pflege) als zu aufwändig, weshalb das Bäumchen nicht abgeholt wird.
Laufende Öffentlichkeitsarbeit in den regionalen Medien und Gemeindezeitungen sowie persönliches Ansprechen der Eltern haben hiermit besonders großen Stellenwert.