12. September 2022

Rund 70 Vertreterinnen und Vertreter aus den Gemeinden des Mostviertels haben am 12. September 2022 beim „Frühstück mit der Region“ der NÖ.Regional zum Thema „Orts- und Stadtkernbelebung“ teilgenommen. Um die Ortszentren attraktiv zu halten oder zu machen, braucht es die Verschränkung von Wohnen, Nahversorgung, Infrastruktur, Wirtschaft und sozialen Einrichtungen. Neue Ansätze und Maßnahmen, sind daher immer wieder gefragt, um Orts- und Stadtkerne nachhaltig zu stärken.

„Die Stärkung und Belebung der Orts- und Stadtkerne in Niederösterreich ist eine der Schlüsselfragen für eine nachhaltige Raumentwicklung und den Erhalt der Lebensqualität für die Wohnbevölkerung in vielen Gemeinden“, so Landesrat Eichtinger.

Damit das gelingt, gibt es ein Bündel an Maßnahmen und Förderungen in Niederösterreich. Eine wichtige Säule ist die „Förderung im Ortskern“, die ein Bauherrenmodell beinhaltet, das gewerbliche Bauträger dabei unterstützt, nicht zu Wohnzwecken verwendete Gebäude zu Mietwohnungen umzubauen und zu sanieren. Für den Orts- und Stadtkern als Wohnraum ist die gezielte Förderung von Familien ein wesentlicher Beitrag. Häuslbauer erhalten bis zu 12.000 Euro zusätzlich an Förderungen, wenn sie im Ortskern bauen, der in einer Abwanderungsgemeinde liegt. Beim Ankauf eines Gebäudes in Verbindung mit einer thermischen Gesamtsanierung besteht eine Erhöhung der förderbaren Sanierungskosten um 20.000 Euro. Bei Erwerb durch eine Jungfamilie (ein Partner unter 35 Jahre) wird die Erhöhung der förderbaren Sanierungskosten um 30.000 Euro gewährt.

„Die blau-gelbe Wohnbauoffensive wird fortgesetzt, dafür wurden in der Regierungssitzung im Mai rund 220 Millionen Euro für 3.400 Wohneinheiten beschlossen. Das Land NÖ unterstützt pro Jahr rund 45.000 Familien und Haushalte mit den verschiedensten Maßnahmen der Wohnbauförderung, das wird auch weiterhin garantiert. Um den steigenden Baukostenpreisen gezielt gegenzusteuern, wurde der 3-Punkte-Plan für den gemeinnützigen Wohnbau in Niederösterreich beschlossen, der ein günstigeres Bauen unserer Genossenschaften ermöglicht und gleichzeitig auch die Mieten für unsere Landsleute leistbar halten soll“, so Landesrat Eichtinger abschließend.

Fußgänger wie Radfahrer haben gerade in einem Flächenbundesland wie Niederösterreich eine große Bedeutung für die Belebung von Ortszentren auf der einen Seite, aber genauso für eine zukunftsorientierte Mobilität auf der anderen Seite. In Studien der Wirtschaftskammer wurde belegt, dass gerade Personen die beispielsweise mit dem Fahrrad unterwegs sind, die Einkaufsmöglichkeiten in Ortskernen verstärkt nutzen und weniger die Einkaufszentren am Ortsrand. „Darum ist es gut, richtig und notwendig die Ortskerne fußgänger- und radfahrfreundlich zu gestalten. Einen großen Beitrag dazu leisten die Initiativen zum Ausbau der Fahrradnetze des Landes NÖ“, unterstreicht Landesrat Ludwig Schleritzko.

„Die dazugehörigen Planungen werden zu 100% vom Land NÖ finanziert. Daraus resultieren 138 Radinfrastrukturprojekte, die bislang zur Förderung eingereicht sind. 2021 wurden bereits 41 dieser Projekte umgesetzt: mit einem Gesamtvolumen - von Land und Gemeinden – in Höhe von rund 10 Millionen Euro. Neben der Aktiven Mobilität muss im Ortszentrum aber auch die Anbindung an den Öffentlichen Verkehr sichergestellt sein. Investitionen in die Bahnhofsoffensive mit zusätzlichen P&R-Anlagen sowie in die Mobilitätswegketten von Bus und Bahn und der letzten Meile sind dabei wichtige Bausteine“, so Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko.

Klimafitte Standortentwicklung

Wirtschafts- und Digitalisierungslandesrat Jochen Danninger ging vor allem auf zwei Schwerpunkt ein: „Wir wollen Niederösterreich zur führenden Green Smart Region Europas machen, dazu setzen wir vor allem auf die Kraft der Digitalisierung und klimafitte Standortentwicklung.“ Als Beispiel nannte Danninger das Haus der Digitalisierung, das aktuell in Tulln mit einer digitalen Grünfassade errichtet wird. „Nach der Eröffnung Anfang 2023 wird es zur zentralen Anlaufstelle für Digitalisierung in Niederösterreich - und über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus - werden.“

Darüber hinaus ging Danninger auf das ecoplus Aktionsprogramm ein, um Standorte klimafit weiterzuentwickeln. „Wir unterstützen Gemeinden beispielsweise dabei, bestehende Betriebsgebiete aufzuwerten oder auch nachhaltige Mobilitätslösungen in Betriebsgebieten anzubieten, dabei geht es um die Mobilisierung gewidmeter unbebauter Betriebsflächen, die Aktivierung leerstehender Betriebsareale, die Erneuerung bestehender Betriebsgebiete und die ressourcenschonende Entwicklung von neuen Betriebsgebietsstandorten.“

NÖ.Regional als Serviceagentur für BürgermeisterInnen

Durch die Prozessbegleitung der NÖ.Regional in den Gemeinden Niederösterreichs entstehen vielerorts interessante Projekte, die wichtige Bestandteile der kommunalen Entwicklung geworden sind. „Ortskernbelebung ist ein jahrelanger Prozess, wo es gilt, das Prinzip „Innen vor Außen“ bei allen kommunalen Entscheidungen und Planungen zu berücksichtigen. Verdichtung und Erhöhung der Besucherfrequenz durch gemischte Nutzungsfunktionen spielen dabei eine wichtige Rolle“, so Christine Schneider, Geschäftsführerin der NÖ.Regional.

Das nächste Frühstück findet am 04. November in Michelhausen statt. Weitere Informationen: https://www.noeregional.at/aktuelles/termine/fruehstueck-mit-der-region-noe-mitte/