19. Mai 2021

Vielfältige Obstbaumpflanzungen im Gemeindegebiet Sulz im Rahmen des Projekts „Connecting Nature ATCZ“ bereichern die Landschaft und Lebensraumvernetzung und wurden beispielhaft nachhaltig organisiert

Das Ziel des Projektes „Connecting Nature“ ist es, seit jeher wichtige überregionale Wanderrouten von Wildtieren wie dem Rotwild zwischen den niederösterreichischen Alpen und den Karpaten wiederherzustellen, konkret vom Mostviertel, Waldviertel und dem Weinviertel über Südböhmen bis zum mährischen Hochland zu den Karpaten. Auf regionaler Ebene bedeutet das, bestehende natürliche Lebensräume zu einem ökologischen Netzwerk aus Wäldchen, Hecken, Bäumen, Wiesen uvm zu verbinden. Somit werden den Wildtieren durchgängige Wanderungen erleichtert, außerdem die Umwelt und der Erholungswert der Landschaft verbessert.

Im Herbst wurden in einem Workshop die neuralgischen Stellen, also Lücken, in denen die Vernetzung im Gebiet zwischen dem Niedersulzer Wald und dem Matzner Wald unterbrochen ist, mit Experten aus der Wildtierökologie, Biologen sowie Landschafts- und Raumplanern diskutiert. Weite strukturarme Agrarfluren und Landesstraßenquerungen stellen hier Wanderhindernisse dar. Gemeinsam mit der Bürgermeisterin der Gemeinde Sulz, Frau NR Abg. Bgm. Angela Baumgartner, und betroffenen Landwirten wurden Maßnahmen abgestimmt, um diese Offenlandbereiche nördlich der L15 mit Landschaftsstrukturen auszustatten. Eine bestehende Obstbaumreihe an einem Radweg war der Anknüpfungspunkt für die Neupflanzung weiterer Obstbaumzeilen. Auch auf ökologisch bewirtschafteten Feldern wurden Obstbäume gesetzt. Insgesamt wurden rund 380 heimische Fruchtbäume und 250 Sträucher regionaler Herkunft gepflanzt, darunter Sorten wie Elsbeere, Speierling, gemeiner Apfel, eine Vielfalt an heimischen Kirschen, auch die schwarze Maulbeere, Zwetschken, Dirndlstrauch und viele mehr. Dabei wurde bodenschonend gearbeitet, das heißt die Pflanzlöcher händisch gegraben bzw. maschinell nur vom Güterweg und Feldwegen aus bewerkstelligt. Auch auf Biohüllen als Wildschutz zur Plastikvermeidung wurde Wert gelegt. Ein großer Dank an dieser Stelle gilt dem Bauhof der Gemeinde Sulz und den Landwirten Georg Kling und Franz Pirkner, die die Baumschule Schwanzer bei der Umsetzung tatkräftig unterstützt und auch das Eingießen der Pflanzen übernommen haben. Die Gehölze wachsen zu wichtigen Landschaftsstrukturen heran, die Wildtieren Schutz bieten werden. Weitere Pflanzaktionen im Herbst sollen das ökologische Netzwerk Richtung Süden fortsetzen.

Obstbäume sind wertvolle Biotope in der Landschaft, ihr Nutzen ist vielfältig, neben der Landschaftsvernetzung, der positiven Veränderung des Landschaftsbildes und den umweltfördernden Aspekten, ist auch die Bedeutung für die Bevölkerung als Erholungsraum zu nennen. Das reife Obst der Bäume auf Gemeindegrund steht zudem künftig der Allgemeinheit zur Verfügung und darf von den Gemeindebürgern von Sulz geerntet werden.