07. Juni 2021

Am 1. Juni 2021 präsentierte die Projektgruppe LR Martin Eichtinger die Arbeitsschwerpunkte in Priel am „Schmetterlingsplatz“.

Zur Projektzielerreichung „Schutz, Erhalt und Verbesserung von Schmetterlingslebensräumen“ will die Kleinregion Kremstal mit den Mitgliedsgemeinden Droß, Gedersdorf, Rohrendorf, Senftenberg, und Stratzing in fünf Themenfeldern Aktionen setzen.

LR Martin Eichtinger: „Mit über 4.000 Schmetterlingsarten ist Österreich mit einer reichen Artenvielfalt gesegnet. Mehr als die Hälfte davon sind in NÖ heimisch. Der Schmetterlingslebensraum ist aber massiv bedroht.  Umso wichtiger sind Informationen und die Sensibilisierung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher.  Hier leisten Initiativen wie diese aus der Kleinregion einen wertvollen Beitrag.“

Fünf Arbeitsschwerpunkte für Schutz, Erhalt und Verbesserung
Die vordringlichste Aufgabe der Projektgruppe ist die Vermittlung des Wissens über das Leben und die Bedürfnisse der einzelnen Schmetterlingsarten. Die Arbeitsschwerpunkte umfassen 5 Themen: öffentliche Grünflächen, Privatgärten, Schulen, Landwirtschaft, wissenschaftliche Begleitung.
Öffentliche Grünflächen sollen zukünftig an die Bedürfnisse der Schmetterlinge angepasst werden. Dazu ist die Schulung der Gemeindeverantwortlichen und -mitarbeiterInnen angedacht. Zusätzlich sollen die größeren öffentlichen Grünflächen von ExpertInneen begutachtet und Ratschläge zur Pflege erarbeitet werden. Die BürgerInnen der fünf Mitgliedsgemeinden sollen durch Präsentationen, Vorträge, Infos in den Gemeindezeitungen, Exkursionen… über die Bedürfnisse der Schmetterlinge informiert werden. Bei diesem Themenfeld wird es eine intensive Zusammenarbeit mit der Aktion „Natur im Garten“ geben.
In den Volksschulen werden die SchülerInnen durch ExpertInnen mit interessanten Aktionen und Experimenten über das Schmetterlingsleben erfahren. Auch im Bereich der Landwirtschaft geht es in erster Linie um eine Schaffung von Bewusstsein für die Bedürfnisse der Schmetterlinge und Kooperationen für eine naturnahe Bewirtschaftung von Brachflächen, Ackerrainen und Böschungen werden angestrebt. Das über eine Laufzeit von mehreren Jahren geplante Projekt wird auch wissenschaftlich begleitet. Bei der Kartierung und Bestandserhebung der Arten im Kremstal wird es eine enge Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur geben. Weitere ProjektpartnerInnen  sind „Natur im Garten“, der NÖ Landschaftsfonds, die NÖ Naturschutzabteilung und zahlreiche Schmetterlingsexperten in der Region.

Im Kremstal  leben noch viele Schmetterlingsarten, sehr viele davon sind als „Spezialisten“ wählerisch und ernähren sich von einer einzigen Nahrungspflanze. So leben der bräunliche Scheckenfalter ausschließlich auf Königskerzen und der Fetthennen-Bläuling vom weißen Mauerpfeffer. Durch die Klimaveränderung wandern auch neue Arten ein, so wurde der Karst-Weißling aus dem westlichen Mittelmeerraum 2020 im Gebiet der Kleinregion Kremstal zum ersten Mal gesichtet.