01. Juli 2021

Interreg SK-AT Projekt "baum_cityregion" als Infoplattform für Grenzgemeinden

Bratislava, 30.06.2021: Am Mittwoch, dem 30. Juni 2021 startete beim Bunker BS-8 im Stadtteil Bratislava-Petržalka ein Treffen von BürgermeisterInnen aus Bratislavas grenznahen Stadtteilen mit BürgermeisterInnen aus dem niederösterreichischen und burgenländischen Umland der slowakischen Metropole. Das Interesse der österreichischen Gemeinden war nach der langen, coronabedingten Pause (das letzte derartige Treffen hatte im Dezember 2019 im burgenländischen Deutsch-Jahrndorf stattgefunden) entsprechend groß: 30 Personen nahmen teil, davon rund die Hälfte aus Niederösterreich und dem Burgenland. Organisiert wurde das Treffen vom EU-geförderten Projekt "baum_cityregion", einem Kooperationsprojekt des Regionalmanagements Burgenlands und der NÖ.Regional mit der Stadt Bratislava, das sich mit der Gründungsvorbereitung für eine grenzüberschreitende Stadtregion Bratislava-Umland beschäftigt.

Grenzüberschreitende Vernetzung als Grundlage der regionalen Zusammenarbeit:
EU-Landesrat Martin Eichtinger betont die Wichtigkeit derartiger Vernetzungstreffen für Niederösterreich: "Die Bürgermeister der Grenzregion sind die zentrale Zielgruppe des Projektes baum_cityregion. In der Europäischen Union spielt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine wichtige Rolle. Die NÖ.Regional übernimmt hier eine Brückenfunktion für mehr Verständnis und Kenntnis des Nachbarlandes. Ein regelmäßiger Informationsaustausch jenseits der nahen Grenze ist Voraussetzung für ein Funktionieren des Grenzraums als gemeinsame Region." Von niederösterreichischer Seite waren folgende GemeindevertreterInnen dabei: Aus den Gemeinden südlich der Donau Bgm. Andreas Hammer (Berg), LAbg. Bgm. Gerhard Schödinger (Wolfsthal) und Vizebürgermeisterin Silvia Zeisel (Hainburg a. d. Donau). Aus dem Marchfeld nahmen Bgm. Roman Bobits (Lassee), Bgm. Rudolf Makoschitz (Eckartsau) und Bgm. Josef Reiter (Engelhartstetten) teil.

Besichtigung des Stadtentwicklungsgebiets an der Kopčianska Straße
Das Treffen startete direkt an der Staatsgrenze auf slowakischer Seite beim Bunker BS-8 im Stadtteil Bratislava-Petržalka. Der Grund für diesen speziellen Treffpunkt ist, dass in den nächsten Jahren auf den Feldern rund um diese Bunkeranlage aus der Zwischenkriegszeit ein neues Stadtviertel für rund 15.000 EinwohnerInnen von einem privaten Investor errichtet wird, wobei der Bunker und seine Umgebung im Zuge dessen revitalisiert werden. Wie der Name der Straße schon sagt (Kopčianska Straße = Kittseer Straße) wird dieses neue Viertel in unmittelbarer Nähe zur Staatsgrenze bei Kittsee (und Berg) entstehen, was bereits seit 2019 bekannt ist. Das Projekt baum_cityregion hat in diesem Zusammenhang die Rolle einer neutralen Informationsdrehscheibe für grenznahe Bauvorhaben inne. Marek Dinka, der Sektionsleiter für Raumplanung der Stadt Bratislava, erläuterte den anwesenden Gästen die Ausmaße des zukünftigen Viertels und die Flächenwidmung am Areal. Vom frei zugänglichen Dach der Bunkeranlage bestaunten die TeilnehmerInnen den Ausblick auf die Felder rund um den Bunker - das zukünftige Stadtviertel. Auch eine Besichtigung der Bunkeranlage selbst stand auf dem Programm.

Weitere Stadtentwicklungsgebiete: Rundfahrt in Bratislava
Im Anschluss lud die Stadt Bratislava zu einer Rundfahrt im Nostalgie-Cabriobus der Verkehrsbetriebe Bratislava - denn auch abseits der Staatsgrenze gibt es eine Vielzahl an Bauvorhaben und Entwicklungsgebieten, über die im Rahmen der Rundfahrt ein Überblick gegeben wurde: z.B. das neu entstehende Viertel "Vydrica" direkt unter der Burg Bratislava und das bereits zum Teil fertige Hochhausviertel "Mlynské nivy" rund um Bratislavas Busbahnhof (Anmerkung: östlich der Altstadt, in diesem Viertel befindet sich auch die Endhaltestelle der Busverbindung Hainburg - Wolfsthal - Bratislava). Der Bürgermeister von Devínska Nová Ves gab zum Ende der Rundfahrt einen Empfang für die österreichischen Gäste in der historischen Villa Košťálová. Fazit: Eine verstärkte Abstimmung im Grenzraum wird mehr benötigt denn je - im Bereich Raumentwicklung, aber auch darüber hinaus. Die bereits vor 10 Jahren gestartete "baum"-Kooperation mit Bratislava bildet die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe und soll weiter intensiviert werden.

baum_cityregion ist eine Plattform von Stadt Bratislava, NÖ.Regional und Regionalmanagement Burgenland und thematisiert die Gründungsvorbereitung für eine grenzüberschreitende Stadtregion Bratislava-Umland (Die Abkürzung "baum" steht für BratislavA-UMland). Strategische Partner sind das Stadt-Umland Management Wien/Niederösterreich und der Selbstverwaltungskreis Bratislava. Die Gründungsvorbereitung für eine neu zu schaffende Organisation für Bratislava und sein österreichisches Umland steht im Mittelpunkt des Projekts. Die Projektpartner betreiben ein gemeinsames Büro in Bratislava, das als Infodrehscheibe in der Stadtregion agiert und ausgewählte grenzüberschreitende Initiativen in den drei Aktionsfeldern 1.) Mobilität, 2.) Raum & Umwelt und 3.) Kultur verfolgt. Geplante Projektdauer: 04/2021 bis 12/2022.

Projektbeschreibung baum_cityregion & Download Projektfolder
https://www.noeregional.at/baum_cityregion/

Das Projekt wird im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V-A Slowakei-Österreich 2014-2020 (www.sk-at.eu) aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Die Kofinanzierung in Österreich erfolgt durch die Bundesländer Niederösterreich und Burgenland.